... die Welt ins Bildhafte zu reißen...
Nach dem Studium an der Kunstgewerbeschule und an der Akademie der Bildenden Künste in München tritt der 1873 im oberbayerischen Partenkirchen als Sohn eines Schreiners geborene Georg Grasegger 1901 eine Stelle als Lehrer an der städtischen Kunstgewerbeschule - den späteren Kölner Werkschule - in Köln an.
Neben seiner zeitintesiven Lehrtätigkeit entfaltet der Neukölner als freischaffender Künstler eine rastlose Tätigkeit. In rascher Folge werden in Köln, aber auch anderen Städten zahlreiche zum Teil umfassende bauplastische Projekte verwirklicht, zu denen auch Innenausstattungen, etwa in Museen oder Brauhäusern, gehören.
Hinzu kommen nicht wenige, oft aufwendige Denkmäler und Brunnen. Neben außergewöhnlichenGrabmalen entstehen architekturgebundene Arbeiten für Kirche und Kultus. Beinahe nebenher gestaltet der vielbeschäftigte Bildhauer, der alle Materialien und Techniken seiner Kunst virtuos beherrscht, eine große Zahl profaner und christlicher freier Bildwerke, darunter bemerkenswerte Bildnisse, humorvolle Kleinplastiken, Devotionalien sowie die Kleinreliefs der Plaketten und Medaillen.
Bisher ohne Beispiel scheint die Reihe der Charakterstudien seiner monumentalen Studienköpfe und die höchst ungewöhnliche expressive Werkgruppe der aus dem "Stegreif" entstandenen Künstler sich weit von den akademischen Regeln entfernt.
Als beinahe naturalisierter Kölner erweist sich Grasegger mit dem Fastnachtsbrunnen und seinen Entwürfen für zwei Mottowagen des Kölner Karnevals. Bisweilen liebevoll karikierende bayerische Sujets belegen seine stets bewahrte Heimatliebe.
Ein gutes Vierteljahrhundert, bis zu seinem frühen Tod 1927, hat Grasegger in seiner Wahlheimat als von Schülern geschätzter Lehrer, in der Stadt anerkannter Künstler und gefragter Berater gearbeitet. Krieg und Nachkriegszeit haben seitdem große Teile des Bauplastischen Werks dezimiert oder zerstört, die Mehrzahl der mobilen Werke ist verschollen. Der Name und die Leistungen dieses für die Kunstgeschichte Kölns und des Rheinlandes bedeutenden Gestalters sind weithin in Vergessenheit geraten. Erst die langjährige wissenschaftliche Erforschung und Auswertung privater Dokumente und Fortografien des Nachlasses gestatten heute einen neuen Blick auf die Person und ihr Wirken in ihrer Zeit.
ISBN 978-3-942898-07-2.
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