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22. Internationaler Bucheinbandwettbewerb für Auszubildende

  

© J. Hollweg

 

Die Ausstellung zeigt alle Bücher, die für den 22. Bucheinbandwettbewerb für Auszubildende im Buchbindehandwerk eingereicht wurden. 

Ausgelobt wurde dieser internationale Lehrlings-Wettbewerb im Buchbindehandwerk vom Bund Deutscher Buchbinder e.V. (BDBI) in Zusammenarbeit mit der Stiftung zur Förderung des Bucheinbandes (SFB) und der Bundesinnung der Kunsthandwerke die Berufsgruppe der Buchbinder, Kartonagewaren- und Etuierzeuger Österreichs. Teilnahmeberechtigt waren alle Auszubildenden, die in einem Ausbildungsverhältnis in der Schweiz, Deutschland und Österreich stehen. Gleichfalls Buchbinder*innen, die in einem Ausbildungsverhältnis in anderen Staaten stehen, die den Ausbildungsverordnungen der ausschreibenden Länder entsprechen.

Im Rahmen der Buchherstellung ist es die Aufgabe von Buchbinder*innen das Buch in seine letztendliche äußere Form zu bringen, d.h. den Einband zu fertigen. Entsprechend bekamen die Teilnehmenden an dem Wettbewerb die Rohbogen, d.h. einen Stapel des fertig gedruckten jeweils gleichen Buches. Für diesen 22. Wettbewerb wurden die Rohbogen des Buches « Franz-Xaver Gabelsberger und die Stenografie - ein Vortrag, Autor: Horst Pinsker» zum Binden ausgesucht. Die Ausführung der Bindung wurde hinsichtlich Gestaltung, Technik und Materialwahl freigestellt. Es wurde jedoch empfohlen, einfache, aber gekonnte Einbände herzustellen.

Auf die Ausschreibung meldeten sich rund 50 Auszubildende aus Deutschland, Österreich und der Schweiz für den Wettbewerb 2023 an und bestellten die Rohbogen. Aus den Rohexemplaren wurden 43 Bücher gebunden und zur Jurierung eingereicht, die hier in der Kunst- und Museumsbibliothek auch alle ausgestellt sind. Ergänzend werden in einer Vitrine in der Ausstellung die Rohbogen und Werkzeuge gezeigt, die für die Anfertigung der Buchbindungen notwendig sind.

Die Jury bestand aus drei ausgewiesenen Buchbindermeistern, jeweils einer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Jurierung erfolgte in zwei Durchgängen, wobei unterschieden wurde zwischen den Kategorien:

A = 1. Lehrjahr,

B = 2. Lehrjahr und

C = 3. und 4. Lehrjahr.

Bewertet wurden vor allem fachlich und technisch richtige Ausführungen vor Materialwahl und gestalterischer Idee. Bewertungskriterien waren: Vorrichten, Vorsatz, Heftung / Beschnitt / Schnittverzierung / Kapital / Buchblockbearbeitung und Form / Scharnierfunktion / Deckel, Kanten / Materialbearbeitung / Titel, Dekor, Gestaltung sowie der Gesamteindruck.

Ausgezeichnet wurden in der

Kategorie A

-        Anna Lemke, Eberswalde („hervorragend“)

Kategorie B

-        Judith Stier, Göttingen („hervorragend“)

-        Maike Berns, Düsseldorf („hervorragend“)

-        Marta Vertechi, Köln („sehr gut“)

-        Anne Meder, Köln („sehr gut“)

Kategorie C

-        Mira Pflieger, Bonn („hervorragend“)

-        Elisa Jennemann, Erfurt („sehr gut“)

-        Léana Galipo, Lucinges (Frankreich) („sehr gut“)

-        Mila Henchoz, Lausanne (Schweiz) („sehr gut“)

Die Qualität der eingereichten Arbeiten war bemerkenswert, was das breite Mittelfeld bewies. Das Ergebnis zeigte deutlich, dass eine einfache Technik in trainierter Ausführung gleiche, wenn nicht sogar höhere Gewinnchancen hatte als eine aufwändige und überfordernde Einbandart.

Die Kunst- und Museumsbibliothek möchte mit dieser Ausstellung zusätzlich auf das Buchbindehandwerk ganz allgemein aufmerksam machen. Handwerkliche Buchbindereien, wie auch die in der Kunst- und Museumsbibliothek der Stadt Köln, gehören seit 2021 zum anerkannten Immateriellen Kulturerbe im Bereich "traditionelle Handwerkstechniken".

Neben dem Binden neuer Bücher gehören eine Vielzahl weiterer Aufgaben zum Arbeitsbereich einer Buchbinderei. Um dies zu veranschaulichen, sind im digitalen Bilderrahmen in dieser Vitrine einige Fotos von Arbeiten in der Buchbinderei der Kunst- und Museumsbibliothek zu sehen.

 
 
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