Karl-Hans Schumacher (*1949 in Neunkirchen / Siegkreis) ist seit seiner Jugendzeit ein begeisterter Liebhaber vor allem zeitgenössischer Kunst und der Moderne. Ob seine Faszination für Bildende Kunst aus dem Umstand resultiert, in Brühl, dem Geburtsort von Max Ernst, seine Jugend verbracht zu haben, oder durch die Aktivitäten des kleinen Kunstvereins in Brühl, dessen Mitglied er bereits im Gründungsjahr wurde, ist letztlich auch für Karl-Hans Schumacher nicht mehr eindeutig zu benennen.
Nach einer Tischlerlehre studierte er in Köln an der Fachhochschule Sozialarbeit / Pädagogik und arbeitete in Hamburg in der Drogentherapie. Später, nach seinem Umzug nach Berlin, war er bis zu seiner Berentung in der Mieterbetreuung bei der 1924 begründeten GEHAG (Gemeinnützige Heimstätten-, Spar- und Bau-Aktiengesellschaft) tätig. Auch dort stieß er wieder auf eine kunstaffine Geschichte, denn kein geringerer als Bruno Taut hatte das frühe Erscheinungsbild der von der GEHAG zu verantwortenden Architektur geprägt.Beispielhaft dafür ist die berühmte Hufeisensiedlung in Berlin-Britz, die unter Denkmalschutz steht und 2008 von der UNESCO zum Weltkulturerbe gekürt wurde.
Karl-Hans „Charly” Schumacher
© Fotografie: Matthias Reichelt
1988 war „Charly” Schumacher, unter diesem Namen ist er in Berlin im Kunstbetrieb bekannt, an der Gründung des GEHAG FORUMs beteiligt, und organisierte von 1989 bis in die Gegenwart hinein 140 Kunstausstellungen mit über 300 internationalen Künstlerinnen und Künstlern in den Verwaltungsräumen der GEHAG (heute im Besitz der Deutsche Wohnen SE)[1].
In der Rückschau auf das von ihm zu verantwortende Ausstellungsprogramm, wird eine fast gleichgewichtige Beteiligung von Künstlerinnen und Künstlern erkennbar.
Im Lauf seines Lebens legte sich Charly Schumacher eine Sammlung von Kunstbüchern und Katalogen zu, die schon früh das Fassungsvermögen der Privatwohnung sprengte und in diversen Lagern untergebracht werden musste. Überlegungen, was eine spätere Funktion dieser schier unüberschaubaren und mit großer Begeisterung und Leidenschaft bestückten Bibliothek sein könnte, führten 2019 zu einer Vereinbarung mit der Kunst- und Museumsbibliothek in Köln (KMB), der Karl-Hans „Charly” Schumacher im Rahmen eines Schenkungsvertrages seine Bibliothek vermachte und dies auch testamentarisch regelte.
Die Bibliothek Karl-Hans „Charly” Schumacher wird aktuell in der KMB eingearbeitet und kann über den Katalog www.KuBi-Koeln.de recherchiert werden.
[1] Siehe Manuela Damianakis: „BETRIEBSSTÖRUNG. 30 Jahre GEHAG FORUM“; Berlin: Gebr. Mann Verlag 2019
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