Ausstellungseröffnung am Freitag, den 23. März 2018, um 18.30 Uhr
Zur Ausstellung spricht Lutz Fritsch
Ausstellung vom 24. März 2018 bis zum 13. Mai 2018
Kunst- und Museumsbibliothek der Stadt Köln (Heinrich-Böll-Platz/Bischofsgartenstr. 1, 50667 Köln)
Öffnungszeiten: Di-Do 10-21.00 Uhr, Fr-So 10-18.00 Uhr, Mo 14-21.00 Uhr
Unter dem Titel »Nichts prinzipiell Unerkennbares; nur Nochnichterkanntes« zeigt der Kölner Grafiker, Buchgestalter und Künstler-Komplize Steffen Missmahl (geb. 1951) seine eigenen analogen und digitalen Collagen. In einer Auswahl von Künstlerbüchern, Heften und Schachteln sind in der Ausstellung der Kunst- und Museumsbibliothek der Stadt Köln Arbeiten aus den 90er Jahren bis 2017 zu sehen.
Nichts ist das, was es zu sein scheint oder einmal war. Gesehene Wirklichkeiten, alltägliche Bildwelten, Fertigteile: Die Collage erlaubt, alles mit allem zu kombinieren und auszuspielen. So entstehen Missmahls Collagen nicht aus sich selbst heraus, sie entwickeln sich als Bilder aus den Bildern.
Mit der Vermutung des Etikettenschwindels nimmt Steffen Missmahl vorhandenes Bildmaterial auseinander und schafft in der neuen Zusammensetzung abstrakte Bildwelten. Farbspuren und Kritzelzeichen verbinden die Bildebenen. Eingefügte Textfragmente – gefunden in den Feuilletons großer Zeitungen und Zeitschriften – führen als alternative Einflugschneisen zu paradoxen Sinn-Allianzen. Hier wird Missmahls Affinität zur konkreten und visuellen Poesie deutlich, auch Texte von Arno Schmidt und Ernst Jandl sowie die frühe Prosa von Rolf Dieter Brinkmann, der ab 1962 in Köln lebte, haben ihn beeinflusst. »Hinter den Erscheinungen nichts anderes suchen als die Erscheinung selbst« ist ein schönes Beispiel dafür.
Von den 90er Jahren an bis etwa 2005 versammeln sich nach inhaltlicher und auch motivischer Zerlegung die analogen Collagen in vorgefertigten Schul- und Skizzenheften. Ab 2005 erweitert Missmahl durch den Einsatz digitaler Techniken seine Möglichkeiten der Collage. Nicht mehr abhängig von Größe, Material und Farbigkeit der Vorlagen entstehen Unikat-Bücher und Hefte.
Umfangreiche, aus mehreren Einzelblättern bestehende Arbeiten werden in Schachteln zusammengefasst, so beispielsweise die 23 Blätter der Arbeit „Notwehr konstruktiv“ aus dem Jahr 2015: Protokoll einer Sinnprüfung gesehener Wirklichkeiten.
»Im Idealfall öffnet sich ein Sinn jenseits des Vertrauten«, wie Steffen Missmahl selber sagt.
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