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flow: try + error

 

Künstlerbücher von Dea Bohde

Teaser: DEA BOHDE Bücher
    Von Basa Vujin-Stein

 

Ausstellungseröffnung am Freitag, den 13. November 2015, um 18.00 Uhr
Zur Eröffnung:
Der Saxofonist und Komponist Norbert Stein hat sieben Rilkegedichte, mit denen Dea Bohde gearbeitet hat, in Töne gesetzt; die Uraufführung fand im April im "Kunsthaus Rhenania" im Rahmen des neuen Projektes "musiklabor köln" statt. Davon wird der großartige Saxophonist zusammen mit dem Gitarristen und Soundartisten Nicola Hein u.a. einen Ausschnitt spielen!
Mit der "Patamusik" von Norbert Stein ist Dea Bohde schon seit 1993 durch das CD-Album "the secret act of painting" bekannt, das er als Kompositionsauftrag der "Kulturabteilung Bayer" schuf: Natürlich eine inspirierende Musik zum Arbeiten im Atelier.
Weitere Infos : www.patamusic.de/stein/stein_dt.html

Ausstellung vom 14. November 2015 bis 15. Januar 2016

Kunst- und Museumsbibliothek der Stadt Köln (Heinrich-Böll-Platz/Bischofsgartenstr. 1, 50667 Köln) Öffnungszeiten: Di-Do 10-21.00 Uhr, Fr-So 10-18.00 Uhr, Mo 14-21.00 Uhr

Die Kunst- und Museumsbibliothek zeigt in der Ausstellung "flow: try + error, Künstlerbücher von Dea Bohde“ erstmals die Künstlerbücher der Kölner Künstlerin.

Dea Bohde sagt zu Ihren Künstlerbüchern: "Es ist eine große Freiheit, nicht an Ausstellen, Verkaufen zu denken, wenn man mit Büchern arbeitet. Bücher sind letztlich wie ein Wald,- aus dem sie ja auch entstanden,- es gibt Haupt und Nebenwege und - Holzwege. All das erlaubt ein lustvolles flanieren, abschweifen, spielen."

Ein Buch macht das Prinzip der Bestimmung durch Ausschluss (omnis determinatio est negatio) deutlich: Wenn man eine Seite aufschlägt, schließe man damit alle anderen (die Leporellos bestätigen dieses Gesetz indem sie es brechen). Dadurch gibt das Buch immer den Horizont dafür frei, was gerade nicht offenliegt.

Wenn Dea Bohde in ihren Kunst-Büchern bis zu 500 Arbeiten in einem Objekt verbindet, schwingen diese in einem gedoppelten Sinne immer mit: zum einen bleibt das Bewusstsein für die eine aufgeschlagene Seite immer im Horizont der restlichen dadurch zugeschlagenen Seiten verhaftet; zum anderen ergibt sich durch die in einem Buch notwendige Reihung eine Beziehung zwischen den Arbeiten, die jedes Element mit dem vorhergehenden und nachfolgenden verbindet. Die Statik der Bilder wird dadurch aufgebrochen und zur retroaktiven Kunst: Jede Seite ist ein eigener Kosmos, aber eben als solcher ist er bestimmt durch die angrenzenden Seiten. Dadurch, dass die einzelnen Arbeiten wortwörtlich aneinander „gebunden“ sind, kann die Beziehung zu den anderen nicht mehr bloß als äußere Konstellation aufgefasst werden, das Buch ist keine Sammlung, sondern ein Werk. Die Bilder werden zur Folge – zum „flow“ – und damit auch zur Aufforderung, denn der Rhythmus und die Verbindung der Teile werden zur Aufgabe des Betrachters. Dieser wird in einer speziellen Weise in die Prozesshaftigkeit der Kunst mit einbezogen, denn statt Ausschluss zu sein, sind im Buch alle Arbeiten in einer immanenten Folge enthalten. Statt einer Auswahl von Erfolgen gegenüberzustehen, deren Zusammenstellung immer ein zweiter Akt ist, ist man in Hinsicht auf das Kunst-Buch mit dem gesamten Prozess des Versuchens (try) konfrontiert. Jede neue Seite in einem Buch stellt ein Versuchen dar, welches das mögliche Scheitern (error) mit einschließt und dabei gibt das Buch die Aussicht auf das Wesen dieser Korrelation frei. Während das Versuchen immer nur als Akt begriffen werden kann, ist das Scheitern (oder der Erfolg) immer Resultat. In diesem Fall kann man sich also auch als Betrachter nicht einfach auf das Resultat beziehen, ohne den Versuch mit unternommen zu haben, die Teile selbst aufeinander zu beziehen.

 
Lesesaal im Museum Ludwig

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