In Kooperation mit dem Institut für Kunstgeschichte der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf führt die Kunst- und Museumsbibliothek das Projekt „Kunst- und Ausstellungsdokumentation" durch. Das Projekt wird gefördert vom Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen.
Die Kunst- und Museumsbibliothek der Stadt Köln (KMB) ist eine Dokumentationseinrichtung zur Kunst, mit dem Schwerpunkt auf der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts. Hierfür sammelt sie nicht nur Bücher und Fotos, sondern auch Kleinschriften. Diese Kleinschriften umfassen ein weites Spektrum an Materialien wie etwa Einladungskarten zu Ausstellungen und anderen Kunstveranstaltungen, Pressemitteilungen, Broschüren und Informationsmaterialien zu Künstlern und Kunstveranstaltungen, Fotos von Kunstwerken u.v.m. Ein Großteil sind jedoch Materialien, die sich mit den Aktivitäten des Künstlers befassen und dies sind vorwiegend Ausstellungsaktivitäten. In den meisten Fällen handelt es sich um sehr seltene, einmalige Dokumente, die in anderen Bibliotheken und Archiven nicht zu finden sind, da sie zumeist nur in geringer Auflage, für ein einmaliges Ereignis, gedruckt worden sind. Diese Kleinschriften stellen ein unschätzbares Quellenmaterial für die kunsthistorische Forschung dar. Denn bevor zu jungen Künstlerinnen und Künstlern des 20. und 21. Jahrhunderts Aufsätze oder sogar eigenständige Publikationen erscheinen, werden zu ihnen nur diese Kleinschriften gedruckt. Zu einigen Künstlerinnen und Künstlern wird nie eine eigene Publikation erscheinen, trotz allem waren sie künstlerisch tätig, haben vielleicht Einfluss auf andere Künstler genommen, haben ein bestimmtes Zeitbild geprägt. Über andere Künstlerinnen und Künstler wird mit der Zeit ausführlicher publiziert werden, aber dann fehlen oft die Informationen wo und mit wem sie in jungen Jahren ausgestellt haben, welche Werke schon in den Jugendjahren für wert befunden wurden, um sie auf Einladungskarten und Informationsbroschüren zu drucken; Werke, die sich zum Zeitpunkt der Recherche vielleicht unerreichbar im Privatbesitz befinden.
Mit dem Projekt „Kunst- und Ausstellungsdokumentation" sind die Kleinschriften der 50er bis 80er Jahre im Bibliothekskatalog der KMB katalogisiert worden, damit sie weltweit im Internet jederzeit recherchiert werden können.
Darüber hinaus sollen diese Kleinschriften für die Art-Research Datenbank des Seminars für Kunstgeschichte der Heinrich-Heine-Universität ausgewertet werden. Art-Research bietet eine umfassende Ausstellungsdokumentation für bildende Kunst seit den 1960er Jahren, die in ihrer Tiefe und Kontextualisierung einzigartig ist. So lassen sich nicht nur strukturierte Informationen zu internationalen Ausstellungen in Museen, Galerien und Ausstellungshäusern recherchieren, sondern die Suchparameter erschließen darüber hinaus Informationen zur Beteiligung der Künstler, Ausstellungsinstitutionen und Kuratoren. Damit ergeben sich Einblicke in das gesamte Spektrum des Ausstellungsgeschehens und seine sozialen und ökonomischen Bedingungen.
Neben der Erschließung und Auswertung der Kleinschriften wird mit dem Projekt eine Vereinheitlichung der Namensansetzungen angestrebt, um langfristig in beiden Datenbanken über eine einheitliche Rechercheplattform gleichzeitig recherchieren zu können.
Der Schwerpunkt des Projekts „Kunst- und Ausstellungsdokumentation" liegt auf internationalen Künstlern, die in NRW ausgestellt wurden. Durch die Einarbeitung der Kleinschriften in den Bibliothekskatalog der Kunst- und Museumsbibliothek der Stadt Köln und die Art-Research Datenbank der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf wird ein erheblicher Beitrag zur Kunst- und Ausstellungsdokumentation zeitgenössischer Künstler in NRW geleistet.
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