Referentin: Dr. Bettina Bouresh (Historikerin im Archiv des LVR, Schwerpunkt Zeitgeschichte, NS-Zeit (bes. im Rheinland))
Vortrag in der Vortragreihe "Verfemt, „entartet", verschollen - Kunst und Diktatur"
Veranstaltung in Kooperation mit der VHS Köln
Ort: Lesesaal der Kunst- und Museumsbibliothek im Museum Ludwig (Heinrich-Böll-Platz, 50667 Köln)
Eintritt: 5 €
Ostpreußen im Herbst 1944 - die Artillerie der herannahenden Roten Armee ist nach Aussagen aller Zeitzeugen seit Sommer ständig zu hören. Das Gutshaus eines Mitstreiters von Claus Schenk Graf von Stauffenberg steht seit der Verhaftung des Widerstandskreises vom 20. Juli 1944 leer - nicht ganz. Es beginnt eine Odyssee der Familie und eine lange Geschichte eines besonderen Hauses und seines berühmten Inventars. Bis heute knüpfen sich daran ungeklärte Fragen, aber Stück für Stück kommt Licht ins Dunkel. Der Abend bietet Gelegenheit, den Spuren einer facettenreichen Geschichte zu folgen und zusammenzutragen, was wir bis heute wissen.
Der Vortrag findet statt in der Vortragreihe "Verfemt, „entartet", verschollen - Kunst und Diktatur"
Eine Vortragsreihe in Kooperation mit der VHS Köln.
Während der NS-Zeit und in der DDR versuchte die jeweilige Staatsführung, ihre Kunstauffassung zur Doktrin zu erklären. Beide Male beschränkte sie sich jedoch nicht nur darauf, ihnen genehme Künstler zu fördern und ihr neues Kunstverständnis zu propagieren, sondern beide Male wurde Kunst und wurden Künstler bekämpft, die nicht bereit waren, sich diesen staatlichen Kunstauffassungen zu unterwerfen. Die Instrumente dieser Bekämpfungen insbesondere in der NS-Zeit waren Berufsbeschränkungen, Berufsverbote, Verfolgungen, Inhaftierungen, Ermordungen dieser Künstler.
In der DDR waren die Methoden subtiler. Die Künstler erhielten keine Förderungen, keine Ausstellungsmöglichkeiten oder wurden in ihrer Arbeit behindert, mitunter psychisch unter Druck gesetzt.
Auf diese Art und Weise verschwand in Deutschland eine ganze Künstlergeneration, die sich dem Expressionismus verschrieben hatte, entweder in den KZ und Gefängnissen der Nazis oder sie gerieten schlicht in Vergessenheit.
Jedoch nicht nur die Bekämpfung unerwünschter Kunst stand auf der Tagesordnung beider Diktaturen, sondern gerade in der NS-Zeit wurde Kunst allgemein zum Gegenstand staatlichen Handelns: eroberte Gebiete wurden systematisch ausgeplündert nach Kulturgütern aller Art, die entweder ins Deutsche Reich „heimgeholt" und/oder von NS-Oberen für sich beschlagnahmt wurden. Zugleich entstand ein schwunghafter Handel mit Kunst, die den verfolgten Juden abgepresst oder geraubt wurde.
Die Vortragsreihe will in lockerer Reihenfolge diese vielfältigen Aspekte des Themas „Diktatur und Kunst" näher beleuchten.
Dr. Elke Purpus (Direktorin der Kunst- und Museumsbibliothek)
Veranstaltung in Kooperation mit der VHS Köln
Ort: Lesesaal der Kunst- und Museumsbibliothek im Museum Ludwig (Heinrich-Böll-Platz, 50667 Köln)
Eintritt: 5 €
Die Kunst- und Museumsbibliothek (KMB) ist mit ihren über 400.000 Bänden eine der größten öffentlichen Kunst- und Museumsbibliotheken zur Modernen Kunst und Fotografie in der Welt. Obwohl sie die öffentliche Kunstbibliothek der Stadt Köln ist und von jedermann kostenlos benutzt werden kann, ist sie vielen Kölnern nicht so bekannt. Integraler Bestandteil ist auch das Rheinische Bildarchiv mit seinen 800.000 Negativen zur Kunst und Architektur und damit eines der vier großen öffentlichen Negativarchive in Deutschland zur Kunst und Architektur. Der Bestand setzt sich zusammen aus 2/3 reine Kunstdokumentation (Kunstobjekte, Ausstellungen, Kunstveranstaltungen) und 1/3 Topographie und Architektur. Neben den aktuellen Aufnahmen verfügt das Bildarchiv über eine große historische Sammlung (ca. 93.000 Glasplatten) und Bestände von bekannten Fotografen wie August Kreyenkamp, Chargesheimer, August Sander, Karl Hugo Schmölz und anderen. Zu den Aufgaben der eigenen Fotografen gehört die Kunstdokumentation, speziell in den städtischen Kölner Museen. Im Kunstarchiv werden Archivalien, Rechercheunterlagen zu Fotodokumentationen des RBA, und ca. 75.000 Kleinschriften (= Einladungskarten, Infoblätter, Zeitungsartikel) gesammelt, die gerade für die Forschung zur Modernen Kunst oft die einzige Informationsquellen sind.
Die Leiterin der Einrichtung, Frau Dr. Purpus, gibt einen Einblick in ihre Arbeit, berichtet über die alltäglichen Herausforderungen, stellt sich Ihren Fragen und führt durch einen Teil der Bibliothek.
Diavortrag am 27.09.2009, 11.00 Uhr
Referenten: Michael Albers (Leiter der FotoMedienWerkstatt des Rheinischen Bildarchivs) und Dr. Elke Purpus (Direktorin der Kunst- und Museumsbibliothek)
Veranstaltung in Kooperation mit der VHS Köln
Ort: Lesesaal der Kunst- und Museumsbibliothek der Stadt Köln (An der Rechtschule, 50667 Köln, im Museum für Angewandte Kunst)
Eintritt: 5 €
Das Rheinische Bildarchiv ist eine Abteilung der Kunst- und Museumsbibliothek, einer Dokumentationseinrichtung zur Kunst. Die Fotografen des Rheinischen Bildarchivs dokumentieren seit Gründung des Rheinischen Bildarchivs (1926) die Kunst in den Kölner Museen und außerhalb, hierbei speziell Kunstwerke der zeitgenössischen und modernen Kunst. Der Bestand des Rheinischen Bildarchivs wächst hauptsächlich durch die Aufnahmen der eigenen Fotografen. Die Aufnahmen werden für Publikationen verschiedenster Art (Buch, Plakat, Karten etc.), Internet und Dokumentationen verwendet.
Die unterschiedlichen Objekte erfordern verschiedenste Gestaltungsansätze und Techniken, die in diesem Vortrag vorgestellt werden.
Dr. Elke Purpus (Direktorin der Kunst- und Museumsbibliothek)
Veranstaltung in Kooperation mit der VHS Köln
Ort: Lesesaal der Kunst- und Museumsbibliothek im Museum Ludwig (Heinrich-Böll-Platz, 50667 Köln)
Eintritt: 5 €
Die Kunst- und Museumsbibliothek (KMB) ist mit ihren 400.000 Bänden eine der größten öffentlichen Kunst- und Museumsbibliotheken zur Modernen Kunst und Fotografie in der Welt. Obwohl sie die öffentliche Kunstbibliothek der Stadt Köln ist und von jedermann kostenlos benutzt werden kann, ist sie vielen Kölnern nicht so bekannt. Integraler Bestandteil ist auch das Rheinische Bildarchiv mit seinen 750.000 Negativen zur Kunst und Architektur und damit eines der vier großen öffentlichen Negativarchive in Deutschland zur Kunst und Architektur. Der Bestand setzt sich zusammen aus 2/3 reine Kunstdokumentation (Kunstobjekte, Ausstellungen, Kunstveranstaltungen) und 1/3 Topographie und Architektur. Neben den aktuellen Aufnahmen verfügt das Bildarchiv über eine große historische Sammlung (ca. 93.000 Glasplatten) und Bestände von bekannten Fotografen wie August Kreyenkamp, Chargesheimer, August Sander, Karl Hugo Schmölz und anderen. Zu den Aufgaben der eigenen Fotografen gehört die Kunstdokumentation, speziell in den städtischen Kölner Museen. Im Kunstarchiv werden Archivalien, Rechercheunterlagen zu Fotodokumentationen des RBA, und ca. 75.000 Kleinschriften (= Einladungskarten, Infoblätter, Zeitungsartikel) gesammelt, die gerade für die Forschung zur Modernen Kunst oft die einzige Informationsquellen sind.
Die Leiterin der Einrichtung, Frau Dr. Purpus, gibt einen Einblick in ihre Arbeit, berichtet über die alltäglichen Herausforderungen, stellt sich Ihren Fragen und führt durch einen Teil der Bibliothek.
Donnerstag, 16.04..2009, 19:30
Geoffrey Batchen (CUNY, New York ): "Perplexity and Embarrassment: Photography as Work"
Geoffrey Batchen, der in seinem Buch "Burning with Desire. The Conception of Photography" (The MIT Press, 1997) die Anfänge der Fotografie einer Re-Lektüre unterzogen hat, setzt sich in seinem Kölner Vortrag mit der Fotografie der 40er und 50er Jahre des 19. Jahrhunderts unter einem ökonomischen Gesichtspunkt auseinander. Wie er ausführen wird, kommt diesem eine wichtige Rolle im Verständnis der Fotografie zu, weil wir, um "die Komplexität der fotografischen Erfahrung" begreifen zu können, "die Fotografie als Form der Arbeit und den Fotografen als Arbeiter denken" müssen. Geoffrey Batchen ist Professor für Kunstgeschichte mit dem Schwerpunkt Fotografiegeschichte am Graduiertenzentrum der City University of New York.
Freitag, 17.04.2009, 19:30
André Gunthert (LHIVIC, Paris): "A New Theory on an Important Point of the Sciences. Arago and the Divulgation of the Daguerreotype"
André Gunthert, der eine Vielzahl von Aufsätzen zur Frühzeit der Fotografie publiziert hat, wird über die wissenschaftshistorischen Implikationen der Bekanntmachung und Verbreitung der Fotografie durch François Arago sprechen. André Gunthert ist Associate Professor an der École des Hautes Études en Sciences Sociales (EHESS) in Paris, Direktor des Laboratoire d'histoire visuelle contemporaine (LHIVIC) und Herausgeber der Zeitschrift Études photographiques.
Beide Vorträge werden auf Englisch gehalten. Der Eintritt zu den Vorträgen ist frei.
Ort:Lesesaal II der Kunst- und Museumsbibliothek der Stadt Köln im Museum für Angewandte Kunst (An der Rechtschule, 50667 Köln)
Stefan Koldehoff (Kulturjournalist und Redakteur beim Deutschlandfunk, Redaktion "Kultur heute")
Vortrag in der Vortragreihe "Verfemt, „entartet", verschollen - Kunst und Diktatur"
Veranstaltung in Kooperation mit der VHS Köln
Ort: Lesesaal der Kunst- und Museumsbibliothek im Museum Ludwig (Heinrich-Böll-Platz, 50667 Köln)
Eintritt: 5 €
Seit über zehn Jahren wird in Deutschland über die Rückgabe von Kunstwerken diskutiert, die ihren - meist jüdischen - Besitzern in der NS-Zeit gestohlen oder abgepresst wurden. Inzwischen fordern einige Beteiligte, man müsse unter das Thema einen Schlussstrich ziehen. Warum das nicht geht, zeigt der Kölner Kulturjournalist und Deutschlandfunk-Redakteur Stefan Koldehoff in seinem neuen Buch (Eichborn Verlag). Der deutsche Kunsthandel hat seine NS-Vergangenheit nie systematisch aufgearbeitet. Viele Profiteure arbeiteten nach Kriegsende in der Branche weiter, und mit den damals gestohlenen Werken wird bis heute viel Geld verdient.
Der Vortrag findet statt in der Vortragreihe "Verfemt, „entartet", verschollen - Kunst und Diktatur"
Eine Vortragsreihe in Kooperation mit der VHS Köln.
Während der NS-Zeit und in der DDR versuchte die jeweilige Staatsführung, ihre Kunstauffassung zur Doktrin zu erklären. Beide Male beschränkte sie sich jedoch nicht nur darauf, ihnen genehme Künstler zu fördern und ihr neues Kunstverständnis zu propagieren, sondern beide Male wurde Kunst und wurden Künstler bekämpft, die nicht bereit waren, sich diesen staatlichen Kunstauffassungen zu unterwerfen. Die Instrumente dieser Bekämpfungen insbesondere in der NS-Zeit waren Berufsbeschränkungen, Berufsverbote, Verfolgungen, Inhaftierungen, Ermordungen dieser Künstler.
In der DDR waren die Methoden subtiler. Die Künstler erhielten keine Förderungen, keine Ausstellungsmöglichkeiten oder wurden in ihrer Arbeit behindert, mitunter psychisch unter Druck gesetzt.
Auf diese Art und Weise verschwand in Deutschland eine ganze Künstlergeneration, die sich dem Expressionismus verschrieben hatte, entweder in den KZ und Gefängnissen der Nazis oder sie gerieten schlicht in Vergessenheit.
Jedoch nicht nur die Bekämpfung unerwünschter Kunst stand auf der Tagesordnung beider Diktaturen, sondern gerade in der NS-Zeit wurde Kunst allgemein zum Gegenstand staatlichen Handelns: eroberte Gebiete wurden systematisch ausgeplündert nach Kulturgütern aller Art, die entweder ins Deutsche Reich „heimgeholt" und/oder von NS-Oberen für sich beschlagnahmt wurden. Zugleich entstand ein schwunghafter Handel mit Kunst, die den verfolgten Juden abgepresst oder geraubt wurde.
Die Vortragsreihe will in lockerer Reihenfolge diese vielfältigen Aspekte des Themas „Diktatur und Kunst" näher beleuchten.
Veranstaltung der Gesellschaft Photo Archiv e.V. in Kooperation mit der Kunst- und Museumsbibliothek / Rheinisches Bildarchiv
Ort: Lesesaal im Museum für Angewandte Kunst (An der Rechtschule, 50667 Köln)
Dauer: ca. 1 - 1,5 Stunden
Eintritt frei
Podiumsteilnehmer:
Moderation: Walter G. Müller, DGPh
Themenschwerpunkte
Heinrich-Böll-Platz / Bischofsgartenstraße 1
50667 Köln
Tel.: 0221/221-2 26 26
kmb@stadt-koeln.de
Kattenbug 18-24
50667 Köln
Tel.: 0221/221-2 24 38, -2 41 71
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