24. März bis 30. April 2022

Yin Ming-Ming

The Fall Of Apple

Yin Ming-Ming. © Foto Martin Plüddemann

Yin Ming-Ming. © Foto Martin Plüddemann

Yin Ming-Ming. © Foto Martin Plüddemann

Yin Ming-Ming. © Foto Martin Plüddemann

Yin Ming-Mings Arbeiten beschäftigen sich mit scheinbar stabilen Strukturen, die sich bei näherem Betrachten zum einen als temporäre, veränderbare Installationen entpuppen und deren Standfestigkeit und Gleichgewicht mit den konstruktiv eingesetzten Mitteln fragwürdig sind.

Yin Ming-Ming zeigt in Ihrer Ausstellung in der artothek – Raum für junge Kunst eine Installation von Objekten, die über unseren Köpfen eine Reihe von Kugeln schweben lassen. Vermeintlich unerreichbar mögen sie Gestalt gewordene Sehnsüchte sein oder Äpfel der Erkenntnis, die man sieht, aber nicht erreichen sollte: Greift man danach, riskiert man den Sündenfall.

Oder handelt es sich tatsächlich nur um eine Frucht, die zu Aktion motiviert – wie die Möhre an der Angel, die den Esel vorwärts treibt? Klein gegenüber den Objekten wähnt man sich in einem kindlichen Tagtraum, in dem man gerne verweilen möchte.

Yin Ming-Ming spielt mit Balance, mit einem fragilen Gleichgewicht, welches mehr zufällig erhalten bleibt oder sich verändert und jeden Augenblick zusammenbrechen kann. Ihre  Materialien sind oft ganz alltägliche Gebrauchs- oder Konsumgegenstände aus Holz, Stoff, Glas oder Kunststoff, die aus ihrer ursprünglichen Bestimmung in neue Zusammenhängen eingewoben sind. Oft auf Wasser gebaut oder nur durch zerbrechliche Verbindungen zusammenhalten, wirken die Konstruktionen so, als ob sie jeden Moment kollabieren könnten. Für Yin Ming-Ming steht dies gleichnishaft für das menschliche Leben.