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Name Spier, Dagobert
Biografie Dagobert Spier wurde am 22. Oktober 1876 in Bad Godesberg geboren und war ein Sohn des Lederhändlers Salomon Spier. Seine Mutter Rosa Marchand stammte aus dem niederrheinischen Uedem. Wann die Familie nach Köln zog, lässt sich nur vermuten. Sicher ist, dass Dagoberts Vater im Jahr 1885 in der Thieboldsgasse 29 in der Kölner Innenstadt ein Ledergeschäft führte. Zwei Jahre später zog die Familie um in die Friedrichstraße 59. Als Salomon 1905 starb, wurde die Lederhandlung geschlossen. Am 5. Juni 1912 heiratete Dagobert Spier in Frankfurt a. M. die Bankierstochter Martha Löwenthal. Am 22. Februar 1914 wurde ihr Sohn Kurt geboren, am 17. Mai 1920 folgte Sohn Rolf. Beide Kinder besuchten die Jüdische Volksschule in der Lützowstraße. In den 1920er Jahren zog die Familie in die Schulstraße 36, Dagobert hatte ein Büro im Gereonshaus in der Gereonstraße 18-32 und handelte mit Speiseölen und „Rohstoffen für die Margarine- und Seifenfabrikation“. Nach 1938 verliert sich die Spur der Familie für einige Jahre. Möglicherweise musste sie ihre Wohnung in der Schulstraße verlassen und in ein Ghettohaus umziehen. Am 15. Juni 1942 wurden Martha und Dagobert Spier vom Bahnhof Köln Messe-Deutz zusammen mit mehr als 1000 jüdischen Opfern in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Am 15. Mai 1944 verschleppte man sie weiter in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Vermutlich wurden sie dort noch am selben Tag ermordet.
Ort Köln
Stadtteil Weiden
Straße Schulstraße 36
Deportations- / Haft- / Sterbeort Auschwitz
Verfolgtengruppe Juden/Jüdinnen