„Kritik im Nationalsozialismus. Kölner Fälle 1934 -1944“

NS-DOK zeigt in Ausstellung Formen und Bedeutung von Widerspruch

NS-Dokumentationszentrum

Presseinformation

Wie reagierten die NS-Machthaber auf offenen Widerspruch und kollektiven Unmut aus der Gesellschaft und welchen Platz wiesen sie beidem zu? Diesen Fragen geht die neue Ausstellung „Kritik im Nationalsozialismus“ nach, die das NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln vom 13. September 2024 bis zum 16. Februar 2025 zeigt.

Das Thema beschäftigt Wissenschaftler*innen und die Öffentlichkeit in Köln schon lange. 1974 richtete eine Ausstellung des Historischen Archivs erstmals den Blick auf den bis dahin als nahezu unerforscht geltenden Widerstand im nationalsozialistischen Köln und beleuchtete besonders prominente Widerstandsgruppen der Stadt. 50 Jahre später nimmt das NS-DOK dieses Thema noch einmal auf, dreht aber die Perspektive: Statt die Gegner*innen und Kritiker*innen des Nationalsozialismus in Köln in den Mittelpunkt zu stellen, fragt das Kurator*innen-Team nach dem generellen Stellenwert von Kritik in der NS-Diktatur: welchen Platz wiesen ihr die Machthaber in der NS-Gesellschaft zu, wie reagierte sie auf private Meckerei oder auch öffentliche Kritik – und welche Konsequenzen hatte es überhaupt, kritisch zu sein?

„Die Ausstellung will dazu anregen, noch einmal neu über das Thema Widerstand nachzudenken. Dafür stellen wir nicht nur Fälle und Menschen vor, die sich im Nationalsozialismus kritisch verhielten. Wir diskutieren an ihnen auch eine grundlegende Frage, nämlich welchen Platz Kritik in der gleichgeschalteten NS-Gesellschaft hatte und wie Staat und Gesellschaft damit umgingen, dass auch im Nationalsozialismus nicht alle einer Meinung waren.“ (Dr. Henning Borggräfe, Leiter des NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln)

Mit einer Sammlung von Fallgeschichten aus Köln, die stellvertretend stehen für Entwicklungen im gesamten Deutschen Reich lädt die Ausstellung Besucher*innen zum eigenständigen Erkunden des staatlichen und gesellschaftlichen Umgangs mit Kritik ein und zeichnet ein neues Bild von Repression und Gegenwehr im Nationalsozialismus. Die Ausstellung ist die erste unter der Leitung des neuen NS-Dok-Direktors Henning Borggräfe.

Abbildungen

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Blick in die Ausstellung: Modi „Meckerei steuern“, „Sagbarkeiten bestimmen“ und „Unmut begegnen“. Foto: Jörn Neumann

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Impressionen des Modus „Widerspruch unterdrücken“. Foto: Jörn Neumann

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Blick in die Ausstellung: Eigenständiges Entdecken der Fallgeschichten. Foto: Jörn Neumann

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Impressionen aus dem zweiten Ausstellungsteil zum Nachkriegsverständnis von Widerstand . Foto: Jörn Neumann

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Impressionen des Modus „Sagbarkeiten steuern“. Foto: Jörn Neumann

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Fallmappen mit ihrer Lokalisierung im Kölner Stadtraum. Foto: Jörn Neumann

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Impressionen des Modus „Meckerei steuern“. Foto: Jörn Neumann

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Blick in die Ausstellung. Foto: Jörn Neumann

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