Was sind "Stolpersteine" ?

Stolpersteine sind 10 x 10 x 10 cm große Betonquader, in die eine Messingplatte verankert ist. Auf den Messingplatten werden die Namen und Daten von Menschen mit Schlagbuchstaben eingeschlagen, die während der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt und ermordet wurden.

Das Besondere an diesem Projekt des Künstlers Gunter Demnig ist, dass diese kleinen Erinnerungsmale genau an den Orten verlegt werden, an denen die Menschen vor ihrer Flucht oder Verhaftung lebten. Damit wird individuell an Verfolgte erinnert, aber es werden auch Fragen nach der Täter- und Mittäterschaft aufgeworfen, indem der Ausgangspunkt der nationalsozialistischen Verfolgung an den ehemaligen Wohnorten deutlich markiert wird. Die Stolpersteine beruhen außerdem auf dem Prinzip des Engagements: Ein Stolperstein wird dann verlegt, wenn Einzelne oder Gruppen, wie etwa Schulklassen, eine kostenpflichtige Patenschaft übernehmen.

Seit 1990 entwickelte Gunter Demnig das Projekt „Hier wohnte - Stolpersteine" mit verschiedenen Erinnerungsmalen, die er in Köln erstmals zum Gedenken an die Verfolgung von Sinti und Roma anbrachte. Inzwischen sind 2.733 Stolpersteine in Köln [Stand Jahresende 2023] und insgesamt rund 106.000 Stolpersteine in 1.850 Orten in der Bundesrepublik [Stand Juli 2024] verlegt worden. In Österreich, Italien, Ungarn, Ukraine, Belgien, Polen, Tschechien, Norwegen, Slowenien, Serbien, Niederlanden, Russland, Frankreich, Schweiz, Luxemburg, Rumänien, Griechenland, Spanien, Kroatien und Litauen sind bislang zahlreiche Orte an dem Projekt beteiligt.

Eine Chronologie zu den Stolpersteinen sowie Informationen zur Übernahme einer Patenschaft gibt es unter http://www.stolpersteine.com

Was finde ich in der Datenbank?

Die Datenbank enthält alle in Köln verlegten Stolpersteine. In der überwiegenden Mehrheit sind dies Steine, die an deportierte und ermordete Jüdinnen und Juden erinnern. Außerdem wurden bislang Stolpersteine für Sinti und Roma, politisch Verfolgte, Homosexuelle, Zwangsarbeiter/innen, Zeugen Jehovas und Opfer der „Euthanasie" verlegt.

In einigen wenigen Fällen wurden Steine für Menschen verlegt, die im Versteck oder in der Emigration überlebten. Hierüber wird in der Datenbank ebenso informiert wie über besondere, den Stolperstein betreffende Ereignisse (z.B. Beschädigungen, Proteste).

Auf Wunsch von Betroffenen wurden zahlreiche Stolpersteine für Sinti und Roma anonymisiert.
Sie finden in diesen Fällen die Bezeichnung "Sinteza" oder "Rommni" für Frauen und "Sinto" oder "Romm" für Männer.

Die Künstlerin Karin Richert fotografierte die Stolpersteine sowie die Verlegeorte. Für die Datenbank bearbeitete sie die Datensätze und die Fotografien, auf denen der Stein, die Verlegesituation, das Gebäude, vor dem der Stein liegt, sowie die Straße zu sehen sind.

Die Datenbank kann darüber hinaus um Informationen zu den Biographien, der Geschichte des Hauses sowie der Geschichte der Straße ergänzt werden.

Informationen zu den jüdischen Opfern aus Köln und den jüdischen Opfern, die über Köln deportiert wurden, finden Sie hier.

Wie nutze ich die Datenbank ?

Es gibt mehrere Register, die es erlauben, gezielt zu recherchieren:

• Name
• Stadtteil
• Straße und Hausnummer
• Deportations-/Haft-/Sterbeort
• Verfolgtengruppe

Darüber hinaus ist eine Volltextsuche über alle Seiten möglich.

In das Ortsregister wurde jeweils nur eine Ortsangabe aufgenommen. Dabei kann es sich um den ersten Deportationsort, den Haft- oder den Sterbeort handeln. Wenn Sie den Datensatz zu einem Stolperstein aufgerufen haben, können Sie weitere, auf dem Stein aufgebrachte Informationen direkt der Fotografie entnehmen.

Jede Fotografie können Sie durch einen Klick mit Ihrer Maus vergrößern. Mit einem zweiten Klick kehren Sie zu der vorherigen Einstellung zurück.

Bitte beachten Sie, dass die Datenbank keineswegs eine Aufstellung aller Opfer des Nationalsozialismus in Köln ist!

Trotz größter Sorgfalt sind Fehler nie ganz auszuschließen. Bitte wenden Sie sich mit Hinweisen an nsdok@stadt-koeln.de

Projekte

Schulklassen können die Datenbank als Ausgangspunkt für eigene Projekte nutzen, zum Beispiel, indem erste Informationen über Verfolgte im eigenen Stadtteil recherchiert werden.

Darüber hinaus können selbständig Recherchen zur Geschichte von Menschen, an die ein Stolperstein erinnert, über die Geschichte des Hauses, in dem dieser Mensch lebte, sowie über die Geschichte seiner ehemaligen Straße, vorgenommen und dann in der Datenbank ergänzt werden.