1974 richtete eine Ausstellung erstmals den Blick auf den „bis dahin unerforschten Widerstand“ im nationalsozialistischen Köln. Sie identifizierte die „stärksten Widerstandsgruppen“ der Stadt, um zu zeigen, dass es auch in der Gewaltherrschaft des Nationalsozialismus „auf lokaler Ebene allenthalben Widerstand gegeben“ habe.

50 Jahre später nimmt sich das NS-DOK diesem Thema noch einmal in veränderter Weise an: Statt die Gegner*innen und Kritiker*innen des Nationalsozialismus in Köln in den Mittelpunkt zu stellen, fragt es nach dem Stellenwert von Kritik in der NS-Diktatur. Welchen Platz wiesen ihr die Machthaber in der NS-Gesellschaft zu? Wie reagierten sie auf offenen Widerspruch, wie auf kollektiven Unmut, auf private Meckerei oder auf öffentliche Kritik?

Mit einer Sammlung von Fallgeschichten lädt die Ausstellung Besucher*innen zum eigenständigen Erkunden des staatlichen und gesellschaftlichen Umgangs mit Kritik im Nationalsozialismus ein. Die Schau zeichnet dabei ein neues Bild von Kritik und Gegenwehr im nationalsozialistischen Köln, aus dem sich auch Fragen an ein zukünftiges Widerstandsgedenken ergeben.

Abb. © Jörn Neumann / NS-DOK

Gestaltung: oblik identity design

Öffentliche Veranstaltungen

Do. 28.11.2024
18:00 Uhr

Vortrag

„Die letzte Stunde der Nazi-Tyrannei hat geschlagen“. Das Kölner „Volksfrontkomitee“ 1944/45


Do. 05.12.2024
19:00 - 20:30 Uhr

Führung

Führung durch die Ausstellung "Kritik im Nationalsozislismus"


Do. 12.12.2024
18:00 Uhr

Gespräch

Sozialdemokraten, Sozialisten, Gewerkschafter. Arbeiterbewegung und Widerstand in Köln 1933-1938


Do. 02.01.2025
19:00 - 20:30 Uhr

Führung

Führung durch die Ausstellung "Kritik im Nationalsozislismus"


Fr. 24.01.2025
16:00 - 17:30 Uhr

Kurator*innenführung

Kurator*innenführung "Kritik im Nationalsozialismus"


Do. 06.02.2025
16:00 - 17:30 Uhr

Führung

Führung durch die Ausstellung "Kritik im Nationalsozislismus"


Buchbare Angebote

Führung | Student*innen, Senior*innen, Erwachsene

Kritik im Nationalsozialismus. Kölner Fälle 1934 - 1944

1974 richtete eine Ausstellung erstmals den Blick auf den „bis dahin unerforschten Widerstand“ im nationalsozialistischen Köln. Sie identifizierte die „stärksten Widerstandsgruppen“ der Stadt, um zu zeigen, dass es in der Gewaltherrschaft des Nationalsozialismus „auf lokaler Ebene allenthalben Widerstand gegeben“ habe.
50 Jahre später nimmt sich das NS-DOK dieses Themas noch einmal in veränderter Weise an: Statt die Gegner*innen Nationalsozialismus in Köln in den Mittelpunkt zu stellen, fragt es nach dem Stellenwert von Kritik in der NS-Diktatur: Welchen Platz wiesen ihr die Machthaber in der NS-Gesellschaft zu? Wie reagierten sie auf offenen Widerspruch, wie auf kollektiven Unmut, auf private Meckerei oder auf öffentliche Kritik?
Lernen Sie anhand einer Vielzahl an Fallgeschichten aus der NS-Zeit konkrete Beispiele des staatlichen und gesellschaftlichen Umgangs mit den unterschiedlichen Facetten von Kritik kennen. Werfen Sie so einen neuen Blick auf die erinnerungskulturelle Deutung in der und durch die Ausstellung von 1974.


Workshop | Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

Kritik im Nationalsozialismus. Kölner Fälle 1934 - 1944

Wie reagierte das NS-Regime auf Kritik innerhalb der Bevölkerung, die trotz der gewaltsamen Durchsetzung der NS-Diktatur und Ausschaltung der politischen Opposition Kennzeichen der NS-Gesellschaft blieb: Erkunden und vergleichen Sie anhand exemplarischer Fallgeschichten die unterschiedlichen Reaktionen auf offenen Widerspruch, auf kollektiven Unmut, auf private Meckerei und auf öffentliche Kritik.
Dieser historischen Perspektive auf den Stellenwert von Kritik innerhalb der NS-Gesellschaft wird die erinnerungskulturelle Deutung und Etablierung des Begriffs „Widerstand“ in der Nachkriegszeit und insbesondere durch eine große Ausstellung um Jahr 1974 gegenübergestellt.
Wie erinnern wir zukünftig an die NS-Geschichte – an die Vielfalt im Umgang mit Kritik in der NS-Gesellschaft, aber auch an den Mut und das Leiden der Menschen, die sich gegen das NS-Regime stellten? Diese Frage wirft abschließend einen reflektierenden Blick auf unsere heutige Wahrnehmung.