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Die biographischen Verflechtungen zwischen schwarzen und weißen Namibiern zeigen sich in den eindrucksvollen Lebensgeschichten von Menschen, die als Kinder schwarzer Mütter und weißer Väter aufgewachsen sind. Fünf Biographien geben exemplarisch Auskunft über dieses gemeinsame Erbe.

Annalie Olivier kam 1928 in Rehoboth zur Welt. Ihr Vater, Wilhelm Bayer (1888-1956), stammte aus einer wohlhabenden Stuttgarter Familie und kam 1911 nach Namibia. Beim Bau eines Staudamms, den er im Auftrag des Diamantenkönigs Stauch anlegte, lernte er seine spätere Frau Hilde Elizabet Diergaardt (1902-1984) kennen, eine Rehobother Baster, die er 1925 heiratete. Das junge Paar zog nach Rehoboth. Sehr bald zog sich Wilhelm Bayer von der deutschen Gemeinschaft zurück, der seine Frau nicht willkommen war. Im Zweiten Weltkrieg wurde er für sechs Jahre in Südafrika interniert, während seine Frau allein fünf Kinder versorgen musste. Bei seiner Beerdigung im Jahre 1956 nahmen zahlreicher Rehobother teil - und nur ein einziger Deutscher.
Ende der 1930er Jahre sollte Annalie auf eine weiterführende Schule nach Deutschland geschickt werden. Der Plan scheiterte jedoch an den Rassegesetzen der Nationalsozialisten. Sie gründete 1983 das erste Altenheim für Nichtweiße in Namibia sowie einen Kindergarten. Ihr Interesse gilt bis heute der Geschichte der Rehobother Baster.
Im Gegensatz zu vielen anderen Namibiern mit deutschen und schwarzen Vorfahren hat Frau Olivier ein gutes Verhältnis zum deutschen Zweig ihrer Familie. Mehrfach besuchte sie ihre deutsche Tante in Stuttgart. Ihre Tochter ist mit einem Deutschen auf der Insel Rügen verheiratet.

Deutsche Väter: deutsch-afrikanische Familien