Historische Filme können interessante Einblicke in das Alltagsleben zwischen 1927 und 1945 eröffnen. Das gilt etwa für die 1927/28 entstandenen Spaziergänge „Durch das schöne Westfalen“. Aber auch die Selbstdarstellungen einzelner Orte und Privataufnahmen aus dem Familienleben lassen viel davon erahnen, wie damals gelebt, gearbeitet und gefeiert wurde.
Gleichgültig, wo Sie beginnen, Sie werden in jedem Fall in verschiedener Hinsicht interessante Bilder entdecken.Über dieses Thema
750 Jahre Wadersloh (1938)
06:13 Min.
Haaren (1939-1947)
30:58 Min
Familie K. aus Essen (1939-1943)
18:22 Min
Kindheit im Nationalsozialismus
05:31 Min.
Der Ort und seine Bewohner werden aus Anlass des 750-jährigen Ortsjubiläums porträtiert. Die Auszüge zeigen ein beschauliches Dorf ohne Verkehr und Hektik. Das Leben geht seinen gemächlichen Gang und wird von harter Handarbeit in der Landwirtschaft bestimmt. Der zackige Marsch von RAD-Angehörigen wirkt in dieser Umgebung dagegen eher (ver-) störend.
Der Film (Nr. 311) wurde freundlicherweise vom LWL-Medienzentrum für Westfalen zur Verfügung gestellt.
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Des ortsansässigen Stellmachermeisters Josef Spenner hielt das Alltagsleben in Haaren zwischen 1939 und 1947 fest. Das Dorf im Paderborner Land zählte damals rund 1.500 Einwohner und war von der Landwirtschaft geprägt. Man entdeckt keinerlei Einflüsse von Nationalsozialismus oder Krieg. Das ist erstaunlich, denn in Haaren befand sich seit 1940 die „Führerschule“ des Jungbanns 281. Im Film sucht man NS-Uniform oder Fahnen aber vergebens.
Der Film (Nr. 194) wurde freundlicherweise vom LWL-Medienzentrum für Westfalen zur Verfügung gestellt.
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Diese Eindrücke aus einer wirtschaftlich gutgestellten Familie entstanden zwischen Frühjahr 1939 und 1943. Kameramann war Herr K., Ingenieur bei der Krupp AG, glücklich verheiratet und Vater von drei Kindern. Obwohl alle Kinder der Hitlerjugend angehörten, wird das Thema nur in einer kurzen Sequenz gestreift.
Mit Kriegsbeginn schleichen sich Änderungen ein. Im elterlichen Garten wird nicht mehr nur gespielt, sondern mit dem neuen Luftgewehr geschossen. Die Familie wird kleiner: Sohn Helmut geht zur Wehrmacht, Tochter Hilde im April 1943 in die Kinderlandverschickung. Erst lange nach Kriegsende wird Familie K. wieder zusammenfinden.
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An Weihnachten 1938 geht es bildungsbürgerlich zu. Unter dem Baum liegen kleine Geigen, mit deren Gebrauch die beiden kleinen Söhne sichtlich überfordert sind.
Ein Jahr später gibt es zur ersten „Kriegsweihnacht“ dann Gewehre, Stahlhelme und Marschgepäck. Nun wird paradiert und geschossen, dass es den Eltern eine sichtbare Freude ist.
Im Sommer 1941 sind beide Jungen dann mit Gasmasken im elterlichen Garten unterwegs, um anschließend mit ihren Weihnachtsgeschenken und Hakenkreuzfahne zu paradieren.
Die Filme (Nr. 1465, 1467 und 1472), aus denen diese Auszüge entnommen sind, wurden freundlicherweise vom LWL-Medienzentrum für Westfalen zur Verfügung gestellt.
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