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Bündische Jugend

Der Begriff "Bündische Jugend" kam etwa 1923 auf als Sammelbegriff für partei- und kirchenunabhängige Jugendbünde. Gemeinsamer Nenner der in der Bündischen Jugend organisierten Jugendlichen, die vorwiegend aus bürgerlichen Schichten stammten, war der Gedanke der selbstbestimmten jugendlichen Erziehungsgemeinschaft ("Jugend erzieht Jugend"). Gemeinsam waren aber auch Aktions- und Ausdrucksformen wie Wanderfahrten, Lager, gemeinsames Musizieren, sowie eine starke Heimat- und Naturnähe, verbunden mit einer Ablehnung der bürgerlichen Konsumkultur und Zwänge.

Bedeutende Hauptbestandteile der Bündischen Jugend waren insbesondere die Bünde der Wandervogelbewegung und der Pfadfinderbewegung, aus denen 1927 die "Deutsche Freischar" als Kern der Bündischen Jugend entstand. Sie schloss sich nach der NS-Machtübernahme mit anderen Jugendorganisationen zum rechtslastigen "Großdeutschen Bund" zusammen, in der Hoffnung, so im Nationalsozialismus zu überleben. Diese Strategie scheiterte jedoch an den Machtansprüchen der Hitlerjugend. Der Großdeutsche Bund wurde als einer der ersten Jugendverbände im Juni 1933 verboten, die Restorganisationen der Bündischen Jugend 1936. Viele ihrer Mitglieder und Führungskräfte gingen in die Hitlerjugend, die von der Bündischen Jugend einige Ausdruckformen, etwa Fanfarenzüge, übernahm.



 

29. April 1933: Werbeartikel gegen die Bünde
29. November 1933: Warnung vor dem "Treiben" bündischer Pfadfindergruppen
24. Januar 1934: Angriff auf die kirchliche Jugendarbeit
4. Juli 1937: Abgrenzung von der bündischen Jugend
10. September 1934: Die Don-Kosaken singen in Köln
1935: Reichsjugendführung bezeichnet Bündische Jugend als Hauptfeind der HJ
29. August 1937: Kölner Nerother auf Fahrt verhaftet
5. September 1937: Großes Navajo-Treffen auf Kirmes in Rösrath
Oktober 1937: Bündische Jugend äußert sich zum Nationalsozialismus
Oktober 1937: NS-Terror gegen die Bündische Jugend
30. Mai 1938: Razzien in Jugendherbergen
1. Juni 1938: Neue Richtlinien für den HJ-Streifendienst