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Josef F.

In seiner Vernehmung durch die Gestapo machte Josef F. folgende biographische Angaben: "Vom 6. bis 14. Lebensjahre besuchte ich die Volksschule. Nach meiner Entlassung habe ich kein Handwerk erlernt. Ich habe mich nur auf den Tennisplätzen im Stadion aufgehalten und dort die Bälle den Spielern zugebracht. Im Jahre 1935 habe ich mich freiwillig ins Landjahr gemeldet, und bin auch nach Riesum, Friesland, gekommen, wo ich bis Ende 1936 verblieb. Nach meiner Rückkehr mußte ich mich beim Arbeitsamt melden, weil ich keine Arbeit fand. Seit ungefähr 5 Wochen bin ich bei der Firma Franz Merten, Thieboldsgasse, tätig. Mein tägliches Einkommen betrat nur 2,50 RM. Mein Vater ist Kriegsbeschädigter, der aber mit der Rente die Familie nicht ernähren konnte, so dass er sich auch noch Arbeit suchen mußte. Ich habe noch zwei Geschwister, die in der Lehre sind und daher nicht viel verdienen. Mein Verdienst gebe ich restlos meiner Mutter ab, was im Haushalt verbraucht wird."

Josef F. war Mitglied der HJ, trat aber nach eigenen Angaben wieder aus, als er zur Landhilfe ging.

Er wurde seitens der Gestapo offenbar der Gruppe am Georgplatz zugerechnet und führte hierzu aus, er habe damit nichts zu tun, ob allerdings sein Freund Karl Schr. zu der Georgplatz-Gruppe zähle, wisse er nicht. Er sei "stets" mit ihm zusammen und unternehme gemeinsame Spaziergänge; einmal seien sie mit dem Fahrrad in Rösrath gewesen. "Die Mutter des Schr. hat es uns verboten, und aus diesen Gründen sind wir nicht mehr nach Rösrath gefahren." Beide, so Josef F. weiter, würden auch nicht zur "Navajogruppe" zählen - eine Aussage, die Karl Sch. im übrigen nicht stützte. Er müsse sehr lange arbeiten, teilweise bis abends zehn Uhr. "Wenn ich dann nach Hause komme, so lege ich mich ins Bett." Trotz "Vorhalts", er würde nicht die Wahrheit sagen, blieb Josef F. bei seiner Aussage. "Ich treibe mich nicht auf der Straße herum und kenne diese Organisation nicht." Er habe die Jugendlichen auf der Straße auch noch nie singen hören, beteuerte er - nicht unbedingt glaubhaft - vor der Gestapo.

Der Grund seiner Festnahme, so Josef F. zu Beginn seines Verhörs, sei ihm bekannt gegeben worden. Er habe seinen Freud Karl Schr. Besucht. Gemeinsam seien sie dann weiter gegangen. "In der Georgstr. kam uns ein Polizeiwagen entgegen, der stehen blieb und uns sofort mitnahm. Es wurde uns gesagt, alles mitkommen, ich war auch dabei." Wenn ihm vorgehalten werde, er hätte sich "in der Georgstrasse herumgelümmelt und gehöre zu dieser Navajosgruppe", so bestreite er das. Diese Gruppe sei ihm lediglich dem Namen nach bekannt, "ich selbst habe mit denen aber nichts zu tun".

Im Anschluss an seine Vernehmung wurde Josef F. nach "eindringlicher Verwarnung" von der Gestapo entlassen.



 
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