Anlässlich der "Propagandawoche der HJ-Heime" wirbt HJ-Gebietsführer Hohoff im Westdeutschen Beobachter für den weiteren Bau neuer Heime:
"Das Gebiet Mittelrhein der Hitler-Jugend erfaßt heute 210 000 Jungen und Mädel. Eingangs der Unterredung betonte der Gebietsführer, daß die Erfahrungen gezeigt hätten, daß da, wo ein Heim zur Verfügung stehe, der Dienstbetrieb sich fließender abwickle als sonst wo. Gerade die Jungen aus den Großstädten betrachten ihr Heim als zweite Heimat. [...] Im Gebiet Mittelrhein sind Heime für rund 40000 Angehörige der Hitler-Jugend und des Bundes Deutscher Mädel vorhanden. Weit über 100 000 Jungen und Mädel müssen also heute noch in Notheimen oder Schulen untergebracht werden. Wie überall, so sind auch in unserem Gebiet die großen Städte Sorgenkinder der Heimbeschaffung. Als schwierigster Punkt erwies sich Köln, weil hier allzu wenig Baugrund vorhanden ist. Darum werden die Hitler-Jugend-Heime für die Gauhauptstadt sich an der Peripherie der Stadt erheben."
Bei der Finanzierung der Heime nehme die Gemeinde eine zentrale Rolle ein: "Es ist klar, dass heute ein Gemeindeoberhaupt, bei der der Hoheitsträger in Sachen HJ-Heimbau vorstellig wird, sich moralisch verpflichtet fühlt, soweit zu helfen, wie es in den Kräften der von ihm verwalteten Gemeinde steht. Daß in Zukunft die Gemeinden verpflichtet sind, für den Unterhalt der HJ-Heime usw. zu sorgen, liegt im Zuge einer natürlichen Entwicklung das HJ-Heim neben dem Haus der Partei als wichtigste Bauten im Gemeindebezirk sehen wird."
Hohoff beschreibt ferner den Dienstbetrieb im HJ-Heim, der sich hauptsächlich Mittwochs abspiele: "In den neuen Heimen sind meist Mädel und Jungen unter einem Dach vereint, haben aber innerhalb des Heimes getrennte Dienst- und Aufenthaltsräume. Es ist das Ziel, in jedem HJ-Heim einen HJ-Führer zu wissen, der auch dort seine Wohnung hat, also die ständige Verantwortung übernimmt. Pflege der Weltanschauung, der Kameradschaft und Sport sind die drei Dinge, mit denen sich die Hitlerjugend in den Heimen beschäftigen wird."
Aus NS-Perspektive sieht das ideale Jugendgelände folgender Maßen aus: "Ein Gelände sollte jeweils einen Feierraum, einen Appellplatz, einen Sportplatz, eine Turnhalle, einen HJ-Heimgarten, ein Schwimmbad und einen Schießstand umfassen."
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