Aus der zeitgenössischen Selbstdarstellung geht deutlich der aggressive Charakter der SA - hier als Schlägertrupp bei einer Saalschlacht - hervor.
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Die nationalsozialistische Bewegung unterhielt seit 1920 einen Ordnerdienst zur gewaltsamen Auseinandersetzung mit politischen Gegnern bei Saal- und Straßenschlachten. Aus bewährten Mitgliedern dieses Schlägertrupps entstand im November 1921 die braun uniformierte "Sturmabteilung" (SA). Bis zu ihrem vorübergehenden Verbot nach dem gescheiterten Hitler-Putsch vom 9. November 1923 wurde die SA von rechtsradikalen Offizieren der Freikorps ausgebildet. Während des "Ruhrkampfes" wurde sie von der Reichswehr in die Landesverteidigung einbezogen.
Ab 1925 wurde die SA wieder aufgebaut und diente der NSDAP als Anlauf- und Sammelpunkt der verarmten und entwurzelten Massen, insbesondere für Jugendliche und junge Erwachsene. Sie widmete sich der "Eroberung der Straße" durch Terror. In der Endzeit der Weimarer Republik trug sie zum allgemeinen Klima der Angst und Unsicherheit bei, so dass sich Hitler erfolgreich als Garant der alten Ordnung darstellen konnte.
Nach der Machtübernahme wurde die SA als Hilfspolizei eingesetzt. Sie entfesselte dabei eine Welle blutigen Terrors gegen politische Gegner und unterhielt eigene Gefängnisse und Konzentrationslager. Auch an gewaltsamen antijüdischen Aktivitäten war sie beteiligt. Allerdings wurde die SA, die mehr als vier Millionen Mitglieder zählte, der Führung der NSDAP und konkurrierenden Machtgruppen wie Wehrmacht und SS bald zu mächtig. 1934 wurde ein angeblicher Staatstreich ihrer Führung ("Röhm-Putsch") blutig niedergeschlagen und die SA weitgehend entmachtet. Fortan diente sie vor allem der vormilitärischen Ausbildung von Jugendlichen und veranstaltete Sammlungen. Eine vorübergehende Rückkehr zu ihrer alten terroristischen Aufgabe war ihre Teilnahme am Novemberpogrom von 1938. Gegen Ende des Krieges diente die SA als Reserve bei der Bildung des "Volkssturms".
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