Kölner Navajos um 1937
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Nach Angaben des Jugendlichen Josef Br. vor der Gestapo im September 1937 treffen sich an der Ecke Alte Mauer am Bach/ Poststraße "seit etwa 1 1/2 Jahren Jungens und Mädels aus verschiedenen Stadtvierteln. [...] Warum diese Zusammenkommen stattfinden kann ich nicht sagen. Ein bestimmter Grund ist nicht ersichtlich. Die Jugendlichen stehen zusammen und unterhalten sich, singen Lieder und treiben allerhand Streiche. Dann auch verabreden sie für Sonntags gemeinsame Fahrten. Sie kleiden sich alle gleichmäßig, warum dies erfolgt, weiss ich auch nicht. Als Bezeichnung legen sie sich entweder das Wort "Nerother" zu, oder "Kanonen-Keller" und sind etwa 7 Mann stark. Diese sieben treffen sich an oben erwähnter Ecke und begeben sich meist zu den anderen Sammelplätzen, wie Volksgarten (tiefer Kindergarten) und am Rhein. [...] Sie singen Lieder, die von der Nerother-Jugend und deren Befreiung handeln. Dieses Lied nennt sich "Rübezahl". Der Refrain wird von manchen abgeändert in: "schlagt die Hitler-Jugend entzwei."“ Br. sagt ferner aus, dass diese Gruppe an der Schlägerei in Kalk vom 7. September 1944 beteiligt gewesen sei.
Nach Angaben des Jugendlichen Heinz N. gehöre die Jugendgruppe zu den ältesten Navajogruppen und bestehe schon seit 1934.
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