Am 1. September 1939 überfiel die deutsche Wehrmacht Polen. Nach außen hin waren zwei angebliche polnische Grenzverletzungen am Vorabend der Anlass, die jedoch von der SS vorgetäuscht worden waren.
Tatsächlich ging es der deutschen Seite um eine machtpolitische und wirtschaftliche Ausdehnung auf Kosten des polnischen Nachbarn im rassistisch begründeten Kampf um "Lebensraum". Vordergründig hatte sich das Verhältnis zu Polen im Laufe des Jahres 1939 stark verschlechtert, weil deutsche Forderungen nach einer Rückgliederung Danzigs ins Reichsgebiet sowie nach der Schaffung einer deutschen Autobahn und Eisenbahnlinie nach Ostpreußen durch den polnischen "Korridor" abgelehnt worden waren.
Großbritannien und Frankreich, die mit Polen verbündet waren, stellten ein Ultimatum zum Rückzug der deutschen Truppen. Da das NS-Regime dazu nicht bereit war, erklärten beide Westmächte Deutschland am 3. September den Krieg. Der Zweite Weltkrieg begann.
Der deutschen Wehrmacht gelang es, Polen in nur einem Monat niederzuwerfen. Die westlichen Teile des Landes wurden in das Reich eingegliedert, die ostpolnischen Provinzen gingen an die Sowjetunion. Zentralpolen wurde zum "Generalgouvernement". Für die polnische Bevölkerung begann eine Zeit grausamer Besatzungsherrschaft, die für viele Menschen - nicht zuletzt für die polnischen Juden - in den Konzentrations- und Vernichtungslagern endete.
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