Die HJ errichtet im ehemaligen Fort 9 in Westhoven ein Lager für arbeitslose Jugendliche. Nach Angaben des Westdeutschen Beobachters waren diese Jugendlichen "dem Wohlfahrtsamt zur Last" gefallen und standen in Gefahr, dass sich ihre "Untätigkeit in unheilvoller Weise" auswirkte. Diese Jungen sollen "durch passende Arbeiten, durch staatspolitischen Unterricht und" - und das ist das Wesentlichste - "durch eine straffe Disziplin für ihr späteres Leben wertvoll und geeignet" gemacht werden. Organisatorisch soll das Lager so aufgebaut sein, dass neben dem geschlossenen Lager (Fort 9 oder Lager Hitler) noch vier offene Lager bestehen. In den offenen Lagern verrichten die Jungen verschiedene Arbeiten und können abends wieder nach Hause. Allerdings wird jeder Junge, der in einem offenen Lager arbeitet, mindestens acht Wochen im geschlossenen Lager untergebracht. Ebenfalls wird jeder, der sich im offenen Lager nicht "bewährt", zur Strafe in das geschlossene Lager überführt. Nach Angaben der NS-Tageszeitung bestanden zunächst gewisse Schwierigkeiten, geeignete Führer und Erzieher für dieses Lager zu finden. Schließlich wurden neben HJ-Führern auch Funktionäre aus dem Reichsarbeitsdienst zur Lagerführung eingesetzt.
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