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HJ-Machtdemonstration im Waldbald Dünnwald

Das Waldschwimmbad Dünnwald im Jahr 1938

Im April 1933 feiert die HJ mit großem propagandistischen Aufwand die Einweihung ihres neuen Heims im Waldbad Dünnwald.

Das städtische Waldbad, das die Kölner Stadtverwaltung der HJ nun kostenlos zur Verfügung stellt, wurde vor 1933 auch von jugendlichen Anhängern der Arbeiter- und Naturfreundebewegung besucht. Die Einweihungsfeier ist eine großangelegte Propagandaaktion für die HJ und dient der Verunglimpfung der übrigen Jugendorganisationen.

Ganz in diesem Sinne schreibt der Westdeutsche Beobachter: "In Dünnwald begannen sie [die Hitlerjungen und -mädchen] den Tag mit einem Gottesdienst. Dann tummelten sie sich frei in Wald und Wiese, auf dem Grund und Boden, der bislang der Kulturschande und Jugendverderbung, der Unsittlichkeit und der Zersetzung der deutschen Jugend diente, und der nunmehr ihnen gehören wird, der nunmehr der deutschen Jugenderziehung zu Wahrhaftigkeit, männlicher Charakterstärker und weiblicher Opferbereitschaft dient."

In einer Rede an die angeblich 4.300 teilnehmenden Kölner Jugendlichen unterstreicht HJ-Bannführer Wallwey den Alleinvertretungsanspruch der HJ gegenüber allen anderen Jugendorganisationen: "In Kürze muß die gesamte Jugend bei uns sein. Die Zerrissenheit muß aufhören. Wie unser Führer Adolf Hitler das deutsche Volk geeinigt hat, so wollen auch wir die deutsche Jugend in Einigkeit um unsere Fahnen scharren!"

An der Einweihungsfeier nehmen führende HJ- und Parteifunktionäre wie HJ-Bannführer Wallwey, Gauleiter Grohé, Gaupropagandaleiter Toni Winkelnkemper und Bürgermeister Schaller teil. Dies zeigt die große Bedeutung, die die NSDAP der Hitlerjugend in der Gleichschaltungsphase beimisst.



 
Lexikon
Hitlerjugend (HJ)
Bannführer (HJ)
Grohé, Josef
Schaller, Richard