Revolution! … Dekoration … Köln im 19. Jahrhundert
Wilhelm Kleinenbroich – Maler
Geboren am 12. April 1812 im französischen Köln, aufgewachsen im preußischen Köln der Restauration, aktiv in der Revolution von 1848, in der inneren Emigration während der folgenden Reaktion, versöhnte sich Wilhelm Kleinenbroich zuletzt mit seinem Heimatland und starb am 21. Juni 1895 als angesehener Bürger des wilhelminischen Kaiserreichs: Der Maler Wilhelm Kleinenbroich ist ein typischer Kölner Zeitgenosse des 19. Jahrhunderts.
oben: Der Proletarier, 1845 – Stiftung Vollmer, Wuppertal. Kölnisches Stadtmuseum/Rheinisches Bildarchiv, Stiftung Volmer
rechts: Die Familie Bernards, 1837
Wilhelm Kleinenbroich – Dekorationsmaler
Im Atelier Simon Meisters erlernte er nach 1833 die Kunst der Dekorationsmalerei. Er beteiligte sich an den beliebten Karnevalsdekorationen im Gürzenich. Bald folgten Aufträge für Porträts Kölner Bürger. Das Kölner Bürgertum schätzte ihn zudem als Ausstattungsmaler seiner neu errichteten Villen. In seinen späten Jahren wurde Kleinenbroich auch mit offiziellen Aufträgen für Siegesfeiern und den großen Rosenmontagszug „Sieg und Frieden“ 1872 geehrt.
rechts: Jubiläumsblatt des Cölner Karnevals 1873.
unten: Gartenszene aus einer Villa in Köln-Bayenthal, 1851
Wilhelm Kleinenbroich – Revolutionär
Nach einem Aufenthalt in Düsseldorf kehrte Kleinenbroich 1845 politisiert nach Köln zurück. Er malte einen "Proletarier" und klagte die ungerechte Handhabung der Mahl- und Schlachtsteuer an. Von Anfang an gehörte er zu den Mitstreitern des 1848 gegründeten Arbeiter-Vereins und war ein enger Freund von Andreas Gottschalk und dem im Kommunistenprozess verurteilten, späteren Kölner Oberbürgermeister Hermann Becker.
oben: Wilhelm Kleinenbroich – Plünderung des Offermannschen Gewehrladens in der Schildergasse am 25. September 1848, aquarellierte Zeichnung
© Kölnisches Stadtmuseum/Rheinisches Bildarchiv
rechts: Wilhelm Kleinenbroich, Die Erhebung der Schlacht- und Mahlsteuer an einem Kölner Stadttor, 1847, Ölgemälde auf Leinwand
© Kölnisches Stadtmuseum/Rheinisches Bildarchiv
Schwarz – Rot – Gold
Auf vielen Bildern, die der Maler Kleinenbroich von der Kölner Revolution 1848 schuf, erscheinen schwarz-rot-goldene Fahnen, sie begleiten die Hoffnungen auf Freiheit ebenso wie die Wirren der Revolution. Diese Fahnen wehten 1848 tatsächlich in Köln. Einige von ihnen blieben erhalten – eines dieser bedeutenden Zeugnisse der Frühzeit der deutschen Demokratie wird in der Ausstellung an zentraler Stelle zu sehen sein.
links: Schwarz-rot goldene Fahne 1848
© Kölnisches Stadtmuseum/Rheinisches Bildarchiv.
oben: „Hoch, hoch die Freiheit. Den drei Farben Sieg“
Katalog
Rita Wagner, Sascha Pries, Mario Kramp (Hrsg.)
Revolution! Dem Maler Wilhelm Kleinenbroich zum 200. Geburtstag
Begleitband zur Ausstellung »Revolution! – Dekoration … Köln im 19. Jahrhundert« im Kölnischen Stadtmuseum
zahlreiche Abb. Abbildungen, Broschur, 14,5 x 21 cm, 128 Seiten, ISBN 978-3-95451-048-1
€ 11,95
Noch lieferbar:
Horst Heidermann.
1848/49. Die Revolution des Malers Kleinenbroich. Köln 1999, Ausstellungssonderpreis € 25
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Dienstag 10–20 Uhr
Mittwoch – Sonntag 10–17 Uhr
5. Juli, 2. August und 6. September 10–22 Uhr
Montag geschlossen
Erwachsene € 3,50
Kinder ab 6, Schüler und Schülerinnen, Studierende usw. € 1,50
Kombiticket (mit Ständiger Ausstellung) € 7,00 (ermäßigt € 4,00)
KölnPass-Inhaber und -Inhaberinnen Eintritt frei
Hier können Sie eine individuelle Führung buchen.
13. September, 15 Uhr – Dr. Ulrich Bock