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KONRAD

DER GROSSE

DIE ADENAUERZEIT IN KÖLN
1917–1933

AUSSTELLUNG 1. JULI BIS 19. NOVEMBER 2017

 

BEWEGTE ZEITEN

 

Köln in den zwanziger Jahren – eine Stadt, die sich permanent veränderte. Eine Zeit, die den Namen des Mannes trägt, der sie nachhaltig geprägt hat: ADENAUERzeit.

Mitglieder des Kölner Arbeiter- und Soldatenrats, 1918
Studentinnen bei der Eröffnung der Kölner Universität, 1919
Hochwasser in der Kölner Altstadt, 1920
Britische Besatzungszeit, 1921
 

Als Konrad Adenauer am 18. Oktober 1917 sein Amt als Kölner Oberbürgermeister antrat, herrschte in Berlin noch der Kaiser. Im November 1918 war der Erste Weltkrieg verloren, wenig später zogen britische Besatzungstruppen in Köln ein.

Wie in vielen anderen Städten ergriff in Köln ein Arbeiter- und Soldatenrat die Macht. Rheinisch-pragmatisch wählte man den amtierenden Oberbürgermeister an dessen Spitze. Zusammen mit dem SPD-Vorsitzenden Wilhelm Sollmann lenkte Adenauer den Umsturz in friedliche Bahnen.

Auch in Köln galt nun die neue demokratische Reichsverfassung. Frauen bekamen erstmals das Wahlrecht – und Zugang zum Stadtrat und zu der 1919 wiederbegründeten Universität.

Die im Versailler Vertrag festgeschriebene Entmilitarisierung des Rheinlandes machte die preußischen Forts vor der Stadt und die innerstädtischen Kasernen nutzlos. Stattdessen wurden hier der Innere und Äußere Grüngürtel als grüne Lunge der Stadt angelegt, ergänzt durch Sporteinrichtungen in Müngersdorf.

 
 

AUFBRUCH

Hansahochhaus: 1925 das höchste Haus Europas
Konrad Adenauer (r.) mit Paul von Hindenburg in Köln, 1926
Blick auf die neuen Kölner Messegebäude, um 1929
Massenfreiübungen auf der Jahnwiese beim 14. Deutschen Turnfest 1928 in Köln
 

Mit der 1924 in Deutz eröffneten Messe wird Köln zur bedeutenden Messestadt. Parallel entstanden tausende dringend benötigte neue Wohnungen. 1925 besaß Köln mit dem Hansahochhaus das höchste Haus Europas. Der Flughafen Butzweilerhof wurde nach Abzug der Briten zum wichtigsten westdeutschen Zivilflughafen ausgebaut.

In Niehl entwickelte sich ein neuer Industriehafen, zwischen Mülheim und Riehl wurde die Mülheimer Brücke errichtet. Die erfolgreiche Umsetzung dieser Großprojekte war in vielem dem persönlichen Engagement Adenauers zu verdanken, ebenso wie der Bau der Fordwerke 1930 oder die Eröffnung der Autokraftstraße nach Bonn.

 

PROGRESSIVE KUNST

Max Ernst, Mai 1920
Kölner Zeitgenossen von Heinrich Hoerle, 1932
 

Umbrüche und Neuanfänge kennzeichneten auch die Kunstszene. Köln wurde durch Max Ernst und Hans Arp zu einem Zentrum der Dadaisten. Politisch engagierte Künstler und Künstlerinnen wie Franz W. Seiwert, Heinrich Hoerle, Anton Räderscheidt und Marta Hegemann gründeten immer wieder neue Künstlergruppen.

Die bekannteste ist bis heute die „Gruppe der progressiven Künstler“. Sie wollten nicht nur die Kunst, sondern auch die Gesellschaft revolutionieren.

Adenauer hatte für diese Künstler wenig Sympathien, doch auf ihn gehen die Gründung der Musikhochschule und der Kölner Werkschulen zurück, ebenso der Umzug des WDR nach Köln – Meilensteine der Kölner Kultur bis heute.

 

ENDE EINER ÄRA

1929 wurde Adenauer mit nur einer Stimme Mehrheit wiedergewählt. Trotz all seiner unbestrittenen Verdienste war er in Köln nicht zuletzt wegen seines autokratischen Verhaltens und dem hohen städtischen Schuldenstand umstritten. Wie viele andere bürgerliche Politiker unterschätzte er die Gefahr, die von den Nationalsozialisten ausging. Im März 1933 wurde er von den neuen Machthabern seines Amts enthoben.

ADENAUER HEUTE

Vieles, was in den Adenauerjahren auf den Weg gebracht wurde, prägt Köln bis heute. Universität, Messe, Müngersdorfer Stadion, Ford, WDR, Mülheimer Brücke und Autobahn geben der Stadt ihr Gesicht. Auch die Kunst der damaligen Zeit ist unvergessen.

 

Die Ausstellung „Konrad der Große“ anlässlich des 100. Jahrestags von Adenauers Amtsantritt als Kölner Oberbürgermeister bietet ein Kaleidoskop der turbulenten Jahre von 1917 bis 1933. Sie lässt nicht nur die Person Adenauers, sondern auch Alltag, Architektur, Wirtschaft und Kultur in der Stadt wiederauferstehen.

 

BEGLEITPROGRAMM

Di., 11.07., 08.08., 12.09., 10.10. + 14.11.2017, jeweils 18 Uhr
Abendführung des Museumsdienstes Köln
2 € zzgl. Eintritt

Di., 18.07.2017, 18 Uhr
Akademie-Seminar des Museumsdienstes Köln: Köln in der Weimarer Republik (Dr. Ulrich Bock), 6 € zzgl. Eintritt, Anmeldung bis zum 13.07. auf www.museen.koeln oder unter 0221/2211-24077

Do., 20.07. + 12.10.2017, jeweils 15 Uhr
Seniorentreff des Museumsdienstes Köln

Sa., 22.07. + 16.09.2017, jeweils 15 Uhr
Exkursion: Die Museumswohnung in der Germania-Siedlung. Eine Zeitreise durch die Wohnverhältnisse der 1920er-Jahre (Museumsdienst Köln)
Treffpunkt: Paul-Schwellenbach-Haus, Weimarer Str. 15

Di., 25.07. + 22.08.2017, jeweils 18 Uhr
Kuratorenführung (Rita Wagner)

Do., 03.08. + 26.10.2017, jeweils 17.30 Uhr
Musikführung: „Wat dä Ober all noch plant …“
Ausstellungsrundgang mit zeitgenössischen Liedern (Rita Wagner/Günter Schwanenberg)
12 €, Anmeldung unter 0221/221-22398 (Kasse)

Do., 17.08.2017, 17 Uhr
Gemeinsame Kuratorenführung durch die Sonderausstellungen Kölnisches Stadtmuseum und Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud: In Erinnerung an Luise Straus-Ernst und Konrad Adenauer (Rita Wagner/Dr. Thomas Ketelsen), Treffpunkt: WRM,12 €, Anmeldung unter 0221/221-22398 (Kasse)

Fr., 01.09.2017, 19 Uhr
Wissensdurstig: Mit Kölsch und Cocktail durch die Adenauerzeit (Stefan Lewejohann/Sascha Pries)
15 €, Anmeldung unter 0221/221-22398 (Kasse)

Mi., 06.09.2017, 17 Uhr
Stadtspaziergang: „Bickendorf II: Den Widrigkeiten zum Trotze!“ Die Großsiedlung als Denkmal Adenauerscher Siedlungspolitik (Dr. Johannes Ralf Beines)
Treffpunkt: Pfarrkirche St. Dreikönigen, Weißdornweg 91, Anmeldung unter 0221/221-22398 (Kasse)

So., 10.09.2017, 14 Uhr
Stadtspaziergang: Auf den Spuren Konrad Adenauers durch das Köln der 1920er-Jahre (Oliver Meißner)
Treffpunkt: Kirche St. Aposteln, Neumarkt 30, 8 €, Anmeldung unter 0221/221-22398 (Kasse)

Mi., 13.09.2017, 18 Uhr
Instawalk #adenauer2017: Vom einst höchsten Haus Europas zum Messeturm. Stadtspaziergang mit besonderem „Fokus“ (Yvonne Katzy/John Hippe)
Treffpunkt: AZIMUT Hotel, Hansaring 97, Anmeldung unter 0221/221-22398 (Kasse)

Di., 03.10. + Mi., 01.11.2017, jeweils 15 Uhr
Feiertagsführung des Museumsdienstes Köln
2 € zzgl. Eintritt

So., 08.10.2017, 15 Uhr
Themenführung: „Progressiv? Provinziell?“ Kunst und Kultur in der Adenauerzeit (Johanna Cremer)

Di., 24.10.2017, 18 Uhr
Direktorenführung (Dr. Mario Kramp)

Do., 02.11.2017, 18.30 Uhr
Abendführung zum KölnTag mit der Kuratorin und dem studentischen Info-Team (Rita Wagner/John Hippe)

Sa., 04.11.2017, 19 Uhr
Museumsnacht Köln, Informationen unter www.museumsnacht-koeln.de

Arbeitskreis-Führungen:

Sa., 22.07., 29.07., 12.08., 19.08., 09.09., 16.09., 14.10., 21.10., 04.11., 11.11. + 18.11.2017, jeweils 11 Uhr
sowie: So., 13.08., 20.08., 27.08., 03.09., 17.09., 24.09., 01.10.,15.10., 22.10., 29.10., 05.11., 12.11. + 19.11.2017, jeweils 15 Uhr

Soweit nicht anders vermerkt: Nur Eintritt, die Führungen selbst sind kostenlos.

Weitere individuelle Führungen sind buchbar unter: museenkoeln.de

 

KÖLNISCHES STADTMUSEUM

Zeughausstraße 1–3
50667 Köln
Telefon 0221/221-22398 (Kasse)
ksm@museenkoeln.de
www.museenkoeln.de/ksm

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#adenauer2017

ÖFFNUNGSZEITEN

Dienstag: 10–20 Uhr
Mittwoch–Sonntag: 10–17 Uhr
Montags geschlossen

KölnTag: 06.07., 03.08., 07.09., 05.10. + 02.11.2017: 10–22 Uhr

Öffnungszeiten Feiertage:
03.10., 31.10. + 01.11.2017, 10–17 Uhr

ANFAHRT

U-Bahn: Haltestelle Appellhofplatz/Zeughaus
Deutsche Bahn: Köln Hbf./Dom (von dort 5 Min. Fußweg)
oder Köln-West (von dort 2 Stationen mit der U-Bahn)
Parkhäuser: Börsenplatz, DuMont-Carré, Dom

EINTRITTSPREISE

Erwachsene: 5 €, ermäßigt: 3 €
Kombikarte: 7,50 € (mit Dauerausstellung), ermäßigt: 5 €
Das Obergeschoss der Ausstellung ist nicht barrierefrei.

BEGLEITBAND

Rita Wagner (Hrsg.), Konrad der Große. Die Adenauerzeit in Köln 1917–1933.
Nünnerich-Asmus Verlag & Media GmbH, Mainz 2017

 
 

Abbildungen: Rheinisches Bildarchiv Köln