Römischer Abwasserkanal
Einer der Hauptabwasserkanäle, der unter der Großen Budengasse durch die Stadtmauer in den Rhein führte, ist unterirdisch erhalten; ein Teil ist gehoben und auf dem Theo-Burauen-Platz aufgestellt. An dieser Stelle kreuzt heute ein moderner Abwasserkanal das historische Bauwerk.
Der Zugang erfolgt vom Vorraum des Praetoriums aus. Durch einen modernen Tunnel erreicht man den ca. 10 m unter der Erde liegenden römischen Kanal, der auf einer Länge von 150 m begehbar ist. Er hat eine lichte Breite von 1,20 m, die Höhe differiert zwischen 2 m und 2,50 m. Er besteht aus großen Tuffblöcken und einigen offenbar zweitverwendeten kleineren Steinen, die zum Teil mörtellos gesetzt sind. Auf der Strecke sind sowohl die römischen Einstiegschächte für Reinigungs- und Reparaturarbeiten zu beobachten als auch Reste späterer Einbauten und Zugänge. Die Kanäle dienten im Mittelalter teilweise als Keller und sogar im 2. Weltkrieg noch als Bunker.
Die Kölner Verkehrsbetriebe stießen im Zuge des U-Bahnbaus auf die Fortsetzung des römischen Abwasserkanals. Die KVB machte mit Unterstützung des Teams der Archäologischen Zone einen weiteren Abschnitt des Kanalvor dem Altermarkt frei. Da die Verfüllung komplett erhalten und ungestört ist, erwarten die Archäologen wichtige Erkenntnisse zum Zeitpunkt des Zusammenbruchs der römischen Infrastruktur. Botanische und andere naturwissenschaftliche Untersuchungen begleiten die Ausgrabungen.